Webdesign beauftragen: Werbeagentur, Freelancer oder StudentIn?
Wer eine neue Website erstellen lassen möchte, hat bei der Durchführung verschiedene Möglichkeiten. Bei einem größeren Unternehmen kann man die Website unter Umständen intern selbst programmieren lassen. Meistens fällt die Wahl aber zwischen Webdesign-Agentur, Freelancer oder Grafiker im Studium.
Alle Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und sollten vor einer Entscheidung miteinander abgewogen werden. Wichtige Kriterien bei der Auswahl betreffen beispielsweise den Leistungsumfang, die Zuverlässigkeit, Erfahrung, langfristige Betreuung, die datenschutzkonforme Umsetzung und das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Faktor Zuverlässigkeit
Zu den größten Stärken einer Werbeagentur gehören sicherlich die Zuverlässigkeit und die Ausfallsicherheit, denn es besteht eine größere Anzahl an Mitarbeitern. Wenn jemand erkrankt, im Urlaub ist oder anderweitig ausfällt, übernehmen Kollegen die anstehenden Arbeiten. So ist ein reibungsloser Projektablauf gewährleistet. Wenn Freelancer oder Studendierende dagegen vom Ausfall der eigenen Arbeitsleistung betroffen sind, liegt die Webdesigngestaltung erst mal auf Eis. So kann sich die Fertigstellung um ein paar Wochen oder im schlimmsten Fall auch Monate verzögern.
Eine Werbeagentur bietet zudem mehr Sicherheit, wenn der Aufwand höher ist, als vorher gedacht – weil beispielsweise noch neue Ideen und Kundenwünsche hinzu kommen. Freelancer kommen dagegen schneller an ihre Kapazitätsgrenzen. Bei Studierenden macht es einen großen Unterschied, ob sie das erste Webdesign-Projekt erstellen oder bereits mehrmals mit „echten Kunden“ gearbeitet haben. Nicht nur in der Zuverlässigkeit, sondern auch in der realistischen Aufwandsschätzung ist Erfahrung ein wichtiger Faktor.
Langjährige Erfahrung bei der Webdesigngestaltung
Sowohl Werbeagenturen als auch Freelancer können über langjährige Erfahrung verfügen, sodass sie absolute Profis bei der Webdesigngestaltung sind. Bei Grafikdesign- Studendierenden ist dieser Erfahrungsschatz in der Regel noch nicht so ausgeprägt vorhanden. So haben erfahrene Freelancer und Werbeagenturen oft schon unzählige Webdesignprojekte aus den unterschiedlichsten Branchen und mit verschiedenen Technologien umgesetzt. Daher profitieren Auftraggeber gerade bei komplexen Aufträgen und bei Detailfragen von dieser langjährigen Erfahrung. Studierende sitzen dafür frisch an der Wissensquelle und bekommen die neusten Technologien vermittelt, die sie bei einem Webdesign-Projekt direkt in die Tat umsetzen können. Besonders für Experimentierfreudige kann die Zusammenarbeit mit Studierenden daher interessant sein.
Eine weitere wesentliche Stärke von Werbeagenturen liegt in der Spezialisierung von einzelnen Mitarbeitern, was Einzelgänger in dieser Tiefe bei vielen Teilbereichen nicht leisten können.
Projektablauf und Kommunikation zur neuen Website
Bei der Umsetzung des Auftrags spielt die Kommunikation mit dem Auftragnehmer eine wichtige Rolle. Freelancer und Studierende bieten einen direkten Kontakt. Sie können im Gespräch sofort und im Detail auf die fachlichen Fragen und Wünsche des Auftraggebers eingehen. Je nachdem, wie ein Freelancer seine Tätigkeit organisiert, kann die Erreichbarkeit von regulären Bürozeiten abweichen. Das gilt insbesondere auch für Freelancer, die in anderen Zeitzonen arbeiten. Studierende sind während ihren Vorlesungszeiten schwer oder nicht erreichbar. Diese Punkte sollten vor einem Webdesign-Projekt ausführlich besprochen werden, damit die Umsetzung nicht stagniert.
Der Kontakt bei Werbeagenturen mit großen Teams läuft häufig über Projektverantwortliche, die in die technische und ästhetische Umsetzung nicht immer voll integriert sind. So entstehen gegebenenfalls längere Kommunikationswege. Das kann allerdings von Werbeagentur zu Werbeagentur unterschiedlich organisiert sein – besonders in kleinen und mittelgroßen Agenturen hat man oftmals direkt mit dem Webdesigner Kontakt, der für die neue Website hauptverantwortlich ist.
Langfristige Betreuung der Website
Mit der einmaligen Erstellung einer Website ist es oftmals nicht getan. Eine Website muss aktualisiert, ergänzt und erweitert werden, um technisch und inhaltlich mit den Anforderungen der Zeit mitzuhalten. Änderungswünsche wie inhaltliche oder grafische Anpassungen sollten schnell und unkompliziert möglich sein. Besonders bei rechtlichen Aspekten wie der datenschutzkonformen Umsetzung (Stichwort DSGVO) oder der Gestaltung des Impressums bieten Werbeagenturen eine größere Rechtssicherheit. Denn sie greifen bei rechtlichen Aspekten selbst auf die juristische Expertise von Fachleuten zurück.
Bei einer Werbeagentur besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, weitere Leistungen mittelfristig und langfristig zu beauftragen. Das betrifft zum Beispiel die Erstellung von Werbeunterlagen, das Logodesign, die Texterstellung, Social-Media-Betreuung oder die Gestaltung von Fotos und Videos. Eine Werbeagentur verfügt über die notwendigen Spezialisten und kann aufgrund der Größe solche zusätzlichen Leistungen leichter und qualitativer umsetzen.
Preis-Leistungs-Verhältnis als Kriterium für die Auswahl des Webdesigners
Um das Preis-Leistungs-Verhältnis einschätzen zu können, müssen Auftraggeber zuerst wissen, was sie wollen. Bei dieser Analyse sollte der Webdesigner den Kunden bestmöglich durch strukturierte Prozesse und persönliche Gespräche unterstützen. Erst, wenn der Leistungsumfang deutlich gekennzeichnet und die Leistungsbeschreibung detailliert ausgearbeitet ist, kann ein Angebot mit Preisangaben erstellt werden. Auf Basis dieser Angebote entscheidet dann der Kunde über seine Auftragsvergabe.
Gute Auftragnehmer sollten schon bei der Beratung zur Angebotserstellung transparent vorgehen. Denn nur dann ist auch eine qualitativ hochwertige Umsetzung möglich, die sich mit den Vorstellungen und Bedürfnissen der Auftraggeber deckt.
Studierende sind im Durchschnitt preiswerter als Freelancer und Werbeagenturen. Letztere haben zudem höhere Personalkosten und Fixkosten, zum Beispiel auch für professionelle Software und Hardware, zu tragen. Aber bei der Bewertung des Preis-Leistungs-Verhältnisses spielt das Endergebnis eine Rolle. Insofern sollten sich Auftraggeber auch immer Referenzen zeigen lassen. Zudem können Kundenbewertungen einen Eindruck von der Qualität der Umsetzung verschaffen.
Webdesigner beauftragen: die Qual der Wahl
Studierende, Freelancer und Werbeagenturen haben jeweils ihre Vorteile und Nachteile. Die Auswahl des neuen Webdesigners wird durch die Bedürfnisse und Ziele des Kunden beeinflusst.
Bei einer langfristigen Lösung mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit sind Werbeagenturen sicherlich die beste – aber nicht die preiswerteste – Wahl. Studierende haben zwar wenig Praxiserfahrung, können aber mit günstigen Preisen und frischen Ideen punkten. Es kann sich sogar eine Abschlussarbeit zum Thema Webdesign anbieten, die eventuell gesondert vergütet werden kann. Freelancer bieten solides Knowhow und Flexibilität, allerdings ist eine langfristige Betreuung nicht komplett gewährleistet.
Der Preis bekommt seine Bedeutung erst durch das Verhältnis zur Leistung. „Wer billig kauft, kauft doppelt“ hat auch beim Webdesign seine Bedeutung. Wenn Sie langfristig mit Ihrer Website erfolgreich sein wollen, ist die Beauftragung einer Werbeagentur mehrheitlich die beste Lösung.